Editorial

Folge 3: Die kalte Hölle von Schwerin




7. Januar 1995, 9:25 Uhr Institut für Mikrobiosophie in Schwerin

Der junge kanadische Postdoc Moe LeCule befreit den fast erfrorenen Doktoranden Andreas D. aus dem abgeschlossenen Kühlraum des Instituts. "Ich wollte nur noch kurz im Kühlraum meine Reagenzgläser aus dem Fraktionssammler holen und dann in die Weihnachtsferien gehen. Da hat plötzlich jemand von außen die Tür abgeschlossen", bibbert Andreas D. "Zuerst dachte ich, ich müßte verhungern. Zu trinken warja genug da, erst die ganzen Sekt- und Biervorräte und dann waren ja da auch noch die vielen Pufferlösungen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag bin ich dann darauf gekommen, wie ich Nahrung finde: Da standen die ganzen Peak-Fraktionen von den Proteinsäulen der Kollegen herum, schön beschriftet, mit Proteinkonzentration und so. Die hab ich dann nach und nach getrunken. An Sylvester hab ich noch ein altes Fläschchen mit Rinderalbumin gefunden. Das gab's zum Sekt." Jetzt freut sich Andreas D., endlich wieder im Kreis seiner Kollegen forschen zu können.

Henning-Schultze/Kai Herfort


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